Der Zyklus eines Tagebaus
Im Sommer 2023 dreht sich bei der Bürgerrecht.Akademie alles um die Kohle. Der Klimawandel ist überall Thema und Deutschland will 2038 aus der Kohle aussteigen. Der kommende Strukturwandel hier im Mitteldeutschen Braunkohlerevier um Leipzig beschäftigt die Region.
Eine Fahrradtour zum Bergbau Technik Park
Im Juni ging es in den Bergbau Technik Park. Die große Gruppe von 22 Radfahrer*innen fuhr, angeleitet vom ADFC, durch die vom Kohleabbau geprägte Landschaft Neuseenland. Nach circa einer Stunde kamen wir im Bergbau Technik Park an.
Einblicke eines Zeitzeugen und Fachmann
Nachdem wir im Mai in Pödelwitz die traurige Realität von Zwangsumsiedlung und Leben an der Abbruchkante kennengelernt haben, hörten wir im Bergbau Technik Park die andere Seite der Geschichte. Herr Katzer, der sein Leben lang im Kohletagebau gearbeitet hat, führte uns durch die große Anlage mit einem Museumshäuschen und den originalen Maschinen. Erhalten sind dort noch zwei Bagger, die Brücke wurde nach der Stilllegung des Tagebaues gesprengt. Wir lernten vor allem viel über die Geschichte, die Maschinen, den Arbeitsalltag und Gefahren der Arbeit im Tagebau. Ein Gewerbe, dem immer noch ein großer Stolz anhaftet.
Bagger an der Stadtgrenze
Geplant war ursprünglich eine Abbaggerung bis in die Stadtgrenzen von Leipzig hinein. Wie auf dem Foto in Rot gekennzeichnet (Feld Wachau), sollte der Tagebau Teile Markkleebergs und Wachaus miteinschließen. Im Boden vor Markleeberg war allerdings so viel Felsen enthalten, dass der Bagger nach rechts schwenkte und dort weiter grub.
Eine Besonderheit hier im Leipziger Revier ist, dass die Kohle einen sehr hohen Schwefelgehalt aufweist. Das Immissionsschutzgesetz machte der Kohle so einen Strich durch die Rechnung. Deshalb wurde der Großtagebau Espenhain stillgelegt.